Bell Gorge und Windjana Gorge

Die Bell-Gorge war nur ein kurzer Spaziergang. Der Vorteil der ungewöhnlichen Regenmengen ist, daß alle Wasserfälle reichlich Wasser haben und nicht nur als dünne Rinnsale über die Felsen heruntertröpfeln. Außerdem sind die Bademöglichkeiten besser und das Wasser ist nicht so brackig. Im Tunnel-Creek Park hat sich der Fluß eine 750m lange Höhle durch den Fels gegraben. Normalerweise kann mit Taschenlampen und einigen Durchwatungen des Flusses durch die Finsternis auf die andere Seite des Berges gelangen. Aber bereits der Eingang stand einen halben Meter unter Wasser. Wir haben die Durchquerung bleiben lassen. Dafür war die Windjana-Gorge wieder ein Erlebnis. Kleine Süßwasserkrokodile lagen fast unsichtbar im braunen Wasser, kreischende Kakadus flogen herum und das Echo ihrer markerschütternden Schreie hallte von den Felswänden wider. Später kamen wir noch ein einer zeternden und penetrant stinkenden Fledermauskolonie vorbei. Ihr müßt Euch das mal vorstellen: Um 5 Uhr geht die Sonne auf und um 6:30 Uhr sitzt man bereits ohne Hemd mit Sonnenbrille beim Frühstück, schwitzt und überlegt sich, ob man sich schnell noch eincremt, weil die Sonne auf der Haut brennt. Die Weiterfahrt über Derby nach Broome war weitgehend asphaltiert. Dabei gibt es in Australien eine seltsame Variante. Nachdem nur wenig Verkehr herrscht, wird nur eine Fahrspur in der Fahrbahnmitte geteert. Der Seitenstreifen besteht aus festgewalzter bzw. festgefahrener Erde. Bei Gegenverkehr fährt jeder etwas langsamer und weicht mit der linken Seite in den Dreck aus. Es staubt und die Steine prasseln wie Hagelschlag in den Unterboden, aber es funktioniert recht gut. Im hohlen Prison Tree, dem Gefängnisbaum, wurden Sträflinge auf den Überführungsmärschen ins Gefängnis von Derby über Nacht eingesperrt, damit sie nicht wieder abhauten. In Broome angekommen, haben wir zwei kleinere Reparaturen am Auto vornehmen lassen und mal ein bißchen daran rumgewaschen.