25.10.10 / Christine
Tja, die letzten beiden Tage waren ein
ziemlich blödes Rumgefahre - vor dem Wetter auf der Flucht sozusagen.
Vorgestern
haben wir wie geplant die Gibb River Road verlassen und sind nach
Norden Richtung Mitchell River Nationalpark abgebogen, wollten die
spektakulären Mitchell-Falls anschauen. So ca. nach 100 Kilometern
haben wir bei der Drysdale River Station aufgetankt, da sagte uns der
Ladenbetreiber, die Mitchell Falls hätten für dieses Jahr schon
geschlossen.
Hier
in den Kimberleys richtet sich alles nach der Trocken- bzw. Regenzeit.
Die Regenzeit setzt so im November / Dezember ein, dann ist es noch
schwülheißer als sonst (das will was heißen) und die Regenfälle können
ganze Landstriche unpassierbar machen. Damit ist der Tourismus in
dieser Zeit natürlich auch lahmgelegt. Eigentlich wäre das alles jetzt
Ende Oktober noch kein Problem gewesen, wenn nicht die Regenzeit heuer
schon viel eher eingesetzt hätte.
So
schließen halt manche Parks, die sowieso schon über recht kritische
Pisten erreichbar sind, eher als sonst, in unserem Fall heißt das
leider, die Mitchell Falls sind gestrichen.
Daraufhin haben wir das nächste
Ziel angesteuert, die Manning Gorge.
Gestern
vormittag sind wir dann vom Campground dorthin gewandert, ca. 1 1/4
Std. einfach . Die Hitze war schon sengend, als wir um ca. 9:00 Uhr
aufgebrochen sind, der Weg ging über Geröllhalden bergauf und bergab,
eine richtige Plackerei. Und dazu diese SCH...Fliegen!!!
An
dem Wasserfall angekommen haben wir uns erstmal ein erfrischendes Bad
gegönnt (es gibt da keine Krokos oder andere bedrohliche Viecher, außer
den Fliegen halt).
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Der erste Reifenwechsel
Flußdurchquerung am Pentecoast River
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Gegen
Mittag kamen wir dann völlig durchgeschwitzt und fertig wieder am
Campgound an und haben uns gewundert, daß außer unserem Fahrzeug kein
weiteres mehr da war (es waren morgens noch so 4-5 andere).
Netterweise
hat uns jemand einen Zettel an die Windschutzscheibe gehängt, daß der
Park bzw. die Zufahrtsstraße dorthin um 14:00 geschlossen werden würde
und
wenn wir bis dahin nicht raus wären, würden wir mindestens 3 Tage
festsitzen. Also schnell das Fahrzeug fertig gemacht und abgefahren.
Nächstes
Ziel sollte die Mornington Wildlife Station sein. Nach ca. 2 Std.
Fahrtzeit hätten wir wieder einen Abzweig von 80 km von der Gibb River
fahren müssen. Da das Benzin schon recht knapp war und man in solchen
Gegenden lieber kein Risiko eingeht, sind wir erstmal an besagtem
Abzweig vorbeigefahren und noch 50 km weiter zum nächsten Roadhouse,
dort getankt und wieder zurück. Böse Überraschung, kurz nach dem
Abzweig kam eine Infotafel in Sicht, die uns darüber informierte, daß
auch die Mornington Station für heuer schon geschlossen hat. Na
toll.... können die das nicht direkt am Abzweig machen?????? Also,
wieder zurück in's Tank-Roadhouse (es war schon 1 Stunde vor Einbruch
der Dunkelheit). Der nette Herr dort sagte uns, wir könnten dort leider
nicht campen, aber der Campground der "Bell Gorge" (war auch unser
nächstes Ziel) wäre noch locker vor der Dunkelheit erreichbar.
War gottseidank auch so. Wir waren
ziemlich geschafft und haben die Nacht vor uns hin schwitzend
verbracht. Die
Hitze hier ist schon kraß. Tagsüber knapp 40, nachts vielleicht so
28-30°C, das ist nicht mehr angenehm. Hoffentlich wird das in Broome,
wo wir endlich ans Meer kommen, etwas erträglicher.....
Die Liste der
Tierbegegnungen hat sich um einen Frosch im Klo und einen Goanna (so
eine Art Waran) bereichert.
Außerdem
gibt es hier die weißen Kakadus mit Schweinegeschrei in schwarz. Die
schreien genauso markerschütternd, sind aber leider ebenso schwierig zu
fotografieren.
Den
bösen Salzwasser-Kroks sind wir ja jetzt "ausgekommen", die bei den
Mitchell-Falls gewesen wären. Hier in der Gegend gibt's nur
die kleineren "Freshies", die dem Menschen nichts tun. Gesehen haben
wir leider noch keine.
("Freshie"
heißt Süßwasser-Krokodil, im Gegensatz zu den "Salties", den
Salzwasser-Krokodilen. Die Freshies sind ziemlich klein - so 1 -
1,50 m, die Salties ca. dreimal so groß und aggressiv. Der Mensch ist
zu groß, um ins Beuteschema der Freshies zu passen, aber den Salties
kommt so ein Menschen-Snack ganz gelegen.) |