Seit Tagen ist es kalt (18°-22°), stark
bewölkt und es regnet häufig in Schauern. ICH WILL WIEDER IN DIE WÜSTE!
Immer
weiter nach Süden bringt uns unsere Route nun durch die
westaustralische Weinregion rund um Margaret River. Der Jahrgang 2008
war ganz hervorragend, vor allem bei der Traubensorte
"Shiraz". Ihr könnt ja mal schauen, ob der Weinhändler bei euch an
Ecke etwas aus der Region hat. Empfehlenswerte Weingüter sind "Voyager"
und "Watershed". Der Wein paßt gut zu Ente, Gans oder Steak.
Margaret
River ist ein Dorf für australische Wochenend- und Ferientouristen aus
Perth und bietet außer seiner zentralen Lage in der Weinregion keinen
besondern Reiz.
Die "Caves Road" (Höhlenstraße)
führt an etlichen
Tropfsteinhöhlen vorbei. Nur wenige der über hundert Höhlen sind
öffentlich zugänglich und touristisch erschlossen. Wir waren in der
"Lake Cave", einer relativ kleinen Höhle, dafür mit einem
unterirdischen See. Wie wir bei der Führung erfuhren, waren die letzten
Jahre zu trocken und der See verliert kontinuierlich Wasser. Da eine
"Lake Cave" ohne See nur noch "Cave" wäre, hilft man mit
hereingepumpten Grundwasser nach - alles Betrug!
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Um das Dorf
Pemberton herum gibt es Wälder mit Riesenbäumen. Es sind Karri-Bäume,
die bis zu 85 Meter hoch werden und vereinzelt 600 Jahre alt werden. Da
es in einem so hohen Wald schwierig ist Aussichttürme zu bauen (z.B.
für Waldbrandausgucke), hat man die Plattformen direkt auf einige Bäume
hinaufgebaut. Natürlich hat mich mein Reinhold-Messner-Syndrom die
steile Stangentreppe hochgetrieben. Die Kletterei ist schon
anstrengend, aber der Ausblick, knapp über die benachbarten Baumwipfel
hinweg, entschädigt für die Mühe. Der Abstieg ist noch komplizierter,
weil man immer nach unten und hinten schauen muß, wo die nächste Stange
ist. Eine Leiter hoch- und runterzusteigen, ist einfacher. An
verschiedenen Stellen des Waldes haben wir Spaziergänge gemacht und
auch einen Waldwipfelweg, der bis in 40m Höhe zwischen den Bäumen
hindurchgebaut wurde.
Die unbefestigten Straßen, die
durch den
Wald führen, sind in hervorragendem Zustand, wenn auch etwas rutschig
aufgrund des Regens.
Bevor die Gegend besiedelt wurde,
kam es durch
natürliche Ursachen, meist durch Blitzschlag, zu Waldbränden. Mit den
Siedler kam das Landmanagement und Feuer wurden unmittelbar nach dem
Entdecken gelöscht (s.o. Feuerwachenbäume). Das Problem dabei ist, daß
sich im Laufe der Jahre immer mehr brennbares Material am Waldboden
ansammelt. Unterholz und Dickichte liefern Material für hohe und heiße
Flammen. Die Waldbrände wurden durch die Regulierung der Menschen zwar
seltener, dafür aber schwerer und führten zur Zerstörung der
Ökosysteme. Man hat daraus gelernt und die Parkranger legen nun gezielt
Feuer, um Gras, totes Holz und Dickicht abzubrennen. Ein Teil der
jungen Bäume und fast alle alten Bäume überleben die niedrigen, kurzen
und nicht sehr heißen Feuer. Am schnellsten wächst das Gras wieder
nach.
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atürlich mußten wir auch an
dem Papageienpark anhalten, der auf dem Weg lag. Christine kann ja
keine Gelegenheit auslassen mit den gefiederten Milbenschleudern zu
spielen. Zur Not wird auch die letzte Scheibe Toast am Campingplatz an
Kragensittiche verfüttert, obwohl man Wildtieren nichts geben darf.
Christine
Jaaa,
das stimmt schon.
In
Pemberton mußten wir unbedingt in einem bestimmten Campground
übernachten, wo es im Reiseführer hieß, hier würde es vor
Kragensittichen wimmeln. Abends waren sie leider nur zu hören. Morgens
dann begann die Attacke am Frühstückstisch. Kaum hatten wir uns
hingesetzt, kam einer angeflogen und als ich dem ein kleines Stückchen
Toast verfüttert hatte, kamen gleich 2 oder 3 andere nach. Ich weiß,
man soll die Viecher nicht füttern, aber ich wollte sie halt unbedingt
anlocken. Und es stimmt auch, daß sie dann aggressiv reagieren, wir
haben schon gelesen, daß die Vögel Menschen verletzt haben, weil sie
ihnen ins Gesicht geflogen sind, um einen Happen abzustauben, den
jemand gerade essen wollte.
Jedenfalls
liebe ich dieses Sittich-, Kakadu- etc. Getier und wenn sie bei uns
nicht in so vogelunwürdigen Umständen leben müßten, hätte ich mir schon
ein paar "zugelegt". Und einen Vogelpark unterwegs kann ich
natürlich NICHT auslassen: