Margaret River bis Pemberton



04.-06.12./Olaf
Seit Tagen ist es kalt (18°-22°), stark bewölkt und es regnet häufig in Schauern. ICH WILL WIEDER IN DIE WÜSTE!

Immer weiter nach Süden bringt uns unsere Route nun durch die westaustralische Weinregion rund um Margaret River. Der Jahrgang 2008 war ganz hervorragend, vor allem bei der Traubensorte "Shiraz". Ihr könnt ja mal schauen, ob der Weinhändler bei euch an Ecke etwas aus der Region hat. Empfehlenswerte Weingüter sind "Voyager" und "Watershed". Der Wein paßt gut zu Ente, Gans oder Steak.



Margaret River ist ein Dorf für australische Wochenend- und Ferientouristen aus Perth und bietet außer seiner zentralen Lage in der Weinregion keinen besondern Reiz.

Die "Caves Road" (Höhlenstraße) führt an etlichen Tropfsteinhöhlen vorbei. Nur wenige der über hundert Höhlen sind öffentlich zugänglich und touristisch erschlossen. Wir waren in der "Lake Cave", einer relativ kleinen Höhle, dafür mit einem unterirdischen See. Wie wir bei der Führung erfuhren, waren die letzten Jahre zu trocken und der See verliert kontinuierlich Wasser. Da eine "Lake Cave" ohne See nur noch "Cave" wäre, hilft man mit hereingepumpten Grundwasser nach - alles Betrug!

Um das Dorf Pemberton herum gibt es Wälder mit Riesenbäumen. Es sind Karri-Bäume, die bis zu 85 Meter hoch werden und vereinzelt 600 Jahre alt werden. Da es in einem so hohen Wald schwierig ist Aussichttürme zu bauen (z.B. für Waldbrandausgucke), hat man die Plattformen direkt auf einige Bäume hinaufgebaut. Natürlich hat mich mein Reinhold-Messner-Syndrom die steile Stangentreppe hochgetrieben. Die Kletterei ist schon anstrengend, aber der Ausblick, knapp über die benachbarten Baumwipfel hinweg, entschädigt für die Mühe. Der Abstieg ist noch komplizierter, weil man immer nach unten und hinten schauen muß, wo die nächste Stange ist. Eine Leiter hoch- und runterzusteigen, ist einfacher. An verschiedenen Stellen des Waldes haben wir Spaziergänge gemacht und auch einen Waldwipfelweg, der bis in 40m Höhe zwischen den Bäumen hindurchgebaut wurde.



Die unbefestigten Straßen, die durch den Wald führen, sind in hervorragendem Zustand, wenn auch etwas rutschig aufgrund des Regens.

Bevor die Gegend besiedelt wurde, kam es durch natürliche Ursachen, meist durch Blitzschlag, zu Waldbränden. Mit den Siedler kam das Landmanagement und Feuer wurden unmittelbar nach dem Entdecken gelöscht (s.o. Feuerwachenbäume). Das Problem dabei ist, daß sich im Laufe der Jahre immer mehr brennbares Material am Waldboden ansammelt. Unterholz und Dickichte liefern Material für hohe und heiße Flammen. Die Waldbrände wurden durch die Regulierung der Menschen zwar seltener, dafür aber schwerer und führten zur Zerstörung der Ökosysteme. Man hat daraus gelernt und die Parkranger legen nun gezielt Feuer, um Gras, totes Holz und Dickicht abzubrennen. Ein Teil der jungen Bäume und fast alle alten Bäume überleben die niedrigen, kurzen und nicht sehr heißen Feuer. Am schnellsten wächst das Gras wieder nach.



atürlich mußten wir auch an dem Papageienpark anhalten, der auf dem Weg lag. Christine kann ja keine Gelegenheit auslassen mit den gefiederten Milbenschleudern zu spielen. Zur Not wird auch die letzte Scheibe Toast am Campingplatz an Kragensittiche verfüttert, obwohl man Wildtieren nichts geben darf.


Christine

Jaaa, das stimmt schon.

In Pemberton mußten wir unbedingt in einem bestimmten Campground übernachten, wo es im Reiseführer hieß, hier würde es vor Kragensittichen wimmeln. Abends waren sie leider nur zu hören. Morgens dann begann die Attacke am Frühstückstisch. Kaum hatten wir uns hingesetzt, kam einer angeflogen und als ich dem ein kleines Stückchen Toast verfüttert hatte, kamen gleich 2 oder 3 andere nach. Ich weiß, man soll die Viecher nicht füttern, aber ich wollte sie halt unbedingt anlocken. Und es stimmt auch, daß sie dann aggressiv reagieren, wir haben schon gelesen, daß die Vögel Menschen verletzt haben, weil sie ihnen ins Gesicht geflogen sind, um einen Happen abzustauben, den jemand gerade essen wollte.


Jedenfalls liebe ich dieses Sittich-, Kakadu- etc. Getier und wenn sie bei uns nicht in so vogelunwürdigen Umständen leben müßten, hätte ich mir schon ein paar "zugelegt". Und einen Vogelpark unterwegs kann ich natürlich NICHT auslassen: