Kalbarri NP bis Geraldton




24.11.10 / Christine

Die letzten beiden Tage waren wir in Kalbarri. Auf der Fahrt hierher hat sich die Landschaft plötzlich verändert - der Sand war nicht mehr rot, sondern gelb. Auch die Pflanzen sind hier anders, nicht mehr nur ausgedörrtes Gestrüpp, sondern teilweise richtige Bäume und schöne lila-blühende Blumen.

Im Nationalpark haben wir ein paar kleinere Wanderungen gemacht. An einem Nachmittag wollte Olaf dann noch unbedingt irgendwo einen 50 km-Umweg über eine kleine Seitenstraße (also, das würde man bei uns eher als Waldweg bezeichnen) fahren, um eine alte Bleischmelze anzuschauen.  Das Ganze war ein verfallener Turm im Nirgendwo, aber sie hatten in einem alten Kühlschrank ein Gästebuch verstaut, das war witzig.

Heute früh war dann die allmorgendliche Pelikanfütterung in Kalbarri auf dem Programm. Das war nett gemacht, nicht so kommerziell überteuert bzw. überlaufen als die Delfinfütterung in Monkey Mia. Der "Fütterer" erzählte uns, daß die Pelikane schon über Radar in 5.000 m Höhe (!!!) und mit einer Fluggeschwindigkeit von 180 km/h (!!!!!) gesichtet wurden und für Flugzeuge natürlich eine ernsthafte Bedrohung darstellen - unglaublich!






 














Auf dem Weg nach Geraldton kamen wir noch am sog. "Pink Lake" vorbei, wir hatten uns darunter nichts Großartiges vorgestellt. Aber BOOOOAAAH (bitte meine vorpubertäre Ausdrucksweise zu entschuldigen) - der war wirklich schweins-rosa-pink!!!!! Die Farbe entsteht durch irgendwelche Algen, die sich in der salzigen Umgebung recht wohl fühlen. Das Ganze wird dann industriell zu Lebensmittelfarbe verarbeitet (ich frag mich nur für was?????).



Geraldton war nur eine Durchgangsstation, außer einem recht netten Denkmal für ein versunkenes Kriegsschiff gab's eigentlich nicht viel zu sehen.

Unterwegs waren dann die "Leaning Trees" zu sehen. Hier ist es so windig, daß die Bäume teilweise so wachsen. Ist auch kein Wunder, obwohl es über 30°C hat, friert man manchmal, weil der Wind so bläst. Ist ja auch ein Mekka für Surfer hier.


Jedenfalls kommt auf die Liste der neuen Tierbegegnungen ein "Tannenzapfenskink", den haben wir am Straßenrand entdeckt. Komischerweise läuft er (wie auch der lustige kleine Dornteufel) nicht davon, sondern reißt nur sein Maul auf und streckt seine blaue Zunge raus. Der Körper dieses Skinks ist ca. 30 cm lang und schaut tatsächlich aus wie ein großer Tannenzapfen.




24.11.10 / Olaf

Woran man merkt, daß man wieder in dichter bevölkerte Gegenden kommt:

1. Wir mußten an einer roten Ampel anhalten. Das ist ja außerhalb Südamerikas eigentlich nichts besonderes. Wir überlegten aber eine ganze Weile, wo wir die letzte Ampel gesehen haben. Das war ganz am Anfang unserer Reise, vor 7 Wochen, in Alice Springs.

2. Es sind mehr PKWs als Allradfahrzeuge auf der Straße. Im Outback gibt es überhaupt keine PKWs. Erstens tut man sich damit auf den unbefestigten Straßen schwer und zweitens gibt es fast kein Benzin, sondern nur Diesel an den Tankstellen, Roadhouses und Stations. Das kommt daher, daß in den Aboriginie-Siedlungen in der Regel absolutes Alkoholverbot herrscht und sich die Junkies den Kick über Benzinschnüffeln holen. Also wird halt auch kein Benzin mehr ausgeschenkt.

3. Es wird nicht mehr gegrüßt. Ihr erinnert Euch sicherlich noch an den Film "Crocodile Dundee" in dem Mick Dundee auch in Manhatten jeden grüßt, der ihm entgegenkommt. So ist es auch im Outback. Jeder entgegenkommende Fahrer hebt zum Gruß die Hand oder ein paar Finger oder zumindest den Zeigefinger vom Lenkrad. Sobald Du auf Asphalt kommst, nimmt die Anzahl der Grüßer rapide ab.

4. Man sieht wieder Motorradfahrer. Die Reichweiten sind für Outbackstrecken einfach zu kurz und außerdem ist es staubig und heiß. Außerdem ist es bestimmt auch kein Spaß, sich auf zwei Rädern durch Schlamm zu wühlen.

5. Standard-Fußbekleidung sind Flip-Flop's statt Arbeitsstiefeln mit Sicherheitskappe.



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