Makgadikgadi
und Nxai Pans, 04.10., Christine
Yippieh, wir haben unseren Geschwindigkeits- bzw.
Langsamkeits-Rekord gebrochen.
Heute brauchten wir für 70 km 4 Stunden!!!!
Es
geht in den "Salzpfannen" auf sandigen Pisten nur sehr mühsam voran.
Meistens sind tiefe Reifenspuren im Sand und eigentlich braucht man gar
nicht mehr lenken, man gibt einfach etwas Gas und dann fährt das Auto
fast wie auf Schienen. Aber nerven tut's mich trotzdem, da mit 20
Stundenkilometern dahinzukriechen.
Dafür haben wir einen
sagenhaft schönen Campingplatz. Zwischen riesengroßen Baobab-Bäumen
umgeben von gelber Steppe und kleinen weißen eingetrockneten
Salzflächen. Der nächste Nachbar ist so weit weg, das man ihn von uns
aus gar nicht sieht. Strom oder Wasser gibt's natürlich nicht, aber
Wasser haben wir nochmal aufgetankt und der Kühlschrank läuft auch mit
Gasbetrieb. Ein Plumpsklo ist noch da und eine "Dusche", die besteht
aus einem aufgehängten Eimer mit einen Brausekopf drunter. Allerdings
ohne Wasser das Ganze.
Wir haben den Platz bereits im
Januar (!!!!!) gebucht und das war nicht zu früh. Bezahlen tun wir hier
für den Platz sage und schreibe 120 US$ (über 100 EUR). Das geht im
berühmten Chobe-Nationalpark, zu dem wir übermorgen fahren, so weiter.
Da haben wir sogar unsere Wunsch-Campingplätze teilweise schon gar
nicht mehr bekommen. Botswana versucht so, Massentourismus zu
vermeiden. Ob sich die horrenden Ausgaben irgendwie rechtfertigen
lassen, darüber könnnen wir in gut 1 Woche besser urteilen.
...
3 Stunden später
...
Wir
haben einen der schönsten Campingplätze, die wir jemals gesehen haben,
sausen lassen und und die 100 EUR abgeschrieben. Zuerst waren nur ein
paar Bienen da, dann ein Dutzend und schließlich über hundert! Olaf
hatte sich mit Dschungel-Autan eingerieben und ist trotzdem immer noch
umschwirrt worden. Als ich mal aus dem Camper rauskam (ohne
Autan) waren sofort 10 oder mehr Bienen auf meinem T-Shirt. Ein gelber
Putzlappen, der zum Trocknen draußen lag , war von 20 Bienen belagert.
An den Fliegengittern des Autos hingen sie gruppenweise. Wir haben
aufgeschnittenen Zitrone und Zitrusspüli als Ablenkungsmanöver
versucht. War uninterssant für die Bienen. Wir mussten da weg.
Hektisch haben wir alles ins Auto geworfen und sind erstmal 800
Meter über den Salzsee zum nächsten Stellplatz gefahren. Dort kamen uns
bereits die dortigen Camper entgegen, die wild wedelnd versuchten, die
Bienen aus der Fahrerkabine zu vertreiben. Also war da auch nicht zu
bleiben. Nach kurzer Diskussion entschieden wir uns schweren
Herzens diesen Traumplatz aufzugeben und zu versuchen, noch vor
Einbruch der Dunkelheit das nächste Ziel, die Stadt Maun zu erreichen.
Also
wieder zurück, über Stock und Stein und tiefen Sand. Am Parkeingang
haben wir den Reifendruck wieder von "Sand" (1,8 bar) auf "Asphalt
-Langstrecke" (2,4 bar) erhöht und sind losgebrettert. Tja, und dann
kam wieder ohne Vorwarnung die Mondlandschaft in der Straße, ein
achsmordender Krater am nächsten. Wir fuhren mit 20 - 50 km/h im
Slalom über beide Fahrspuren und Seitenstreifen, es ist ZUM KOTZEN! 30
Kilometer lang ging das so. Glücklicherweise waren wir bei
Sonnenuntergang aus dem Gröbsten raus und fuhren bei Nacht durch die
Stadt zum Campingplatz.
Das war ein langer und sehr anstrengender
Tag, den wir dann in einem Restaurant/Bar, das hauptsächlich von
Rucksacktouristen frequentiert wurde bei zwei Bier ausklingen ließen.
Heute
1 Tag in Maun, der größten "Stadt" weit und breit. Nachdem wir ab
morgen gut 1 Woche im Busch sind und weder Einkaufsmöglichkeiten,
noch Tankstellen etc. haben, war einiges zu erledigen: Besuch beim
Autovermieter (Service), Toyota-Werkstatt (auch Service), Einkaufen,
Friseur, etc. etc. Friseur war wieder mal lustig. Wo wir nicht schon
überall beim Haareschneiden waren: Kolumbien, Mexiko, USA,
Austalien...... überall beherrschen die Leute ihr Handwerk, egal, wie
"grindig" der Laden aussieht. Ich hab knapp über, Olaf knapp unter 10
EUR bezahlt, wir sind beide hochzufrieden rausgegangen.
Morgen
geht's für gut 1 Woche in die Wildnis, wir können nichts hochladen....
mal schauen, wie es wird, alle Leute, die darüber berichten, sind total
begeistert.
Wir werden frühestens am 14.10. unsere
Berichte hochladen können, wenn wir nicht von Elefanten
plattgetrampelt, von Affen aller Lebensmitteln beraubt und verhungert
sind oder im Sand stecken bleiben.
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