Chobe NP
(Savuti), 06.10., Olaf
Früh
haben wir noch schnell die gewaschene Wäsche von den
Campingplatz-Putzfrauen geholt, haben die restlichen Einkäufe erledigt
und vollgetankt. Bei der Niederlassung des Autovermieters haben wir
gefragt, ob man uns für eine Woche zwei Ersatzkanister leihen
könnte. Sie hatten keine, aber der Manager hat uns zwei von seinen
eigenen zugesagt und abends sogar noch zu uns auf den Campingplatz
gebracht.
Also auf zum ersten Etappenziel, dem Camp "Savuti" mitten
im Nationalpark. Für die 190 Kilometer haben wir 7 Stunden gebraucht.
Außer den üblichen Verdächtigen, Imapala- und Kudu-Antilopen, Gnüe
(Plural von Gnu) und Elefanten gab es nicht aufregendes zu sehen. Dafür
haben wir uns mal wieder über die Straßen, Wege, Pisten aufgeregt.
Der
Campingplatz war toll, direkt am Fluss gelegen, leider war kein Wasser
drin. Nachdem früher nach Wasser suchende Elefanten die Duschanlagen
demoliert haben, wurden sie mit einer Betonbarriere umbaut. Das
hässliche Gebilde würde am Atlantikwall in der Normandie zwischen den
alten Geschützbunkern nicht weiter auffallen.
Chobe NP
(Linyanti), 07.10., Olaf
Wir sind extra früh aufgestanden (5:30 Uhr), um noch
an einem Wasserloch in der Nähe von Savuti Tiere zu beobachten.
Trocken - kein Viecher.
Zum
nächsten Camp "Linyanti" sind es nur 40 km, aber die haben es in sich,
das wissen wir. Tiefer Sand erwartet uns. Reifen druck auf 1,7 bar
runter und die Hinterachse per Luftdruck etwas höher heben und auf
geht's. Heia Safari!
Geholper und Gerumpel, durch Sand und Staub,
und immer wieder im ersten Gang durch tiefe Kuhlen. Und dann kam was
kommen mußte, ich habe den wirklichen extrem tiefsandigen
Abschnitt zu spät gesehen und bin mit der falschen
Getriebeeinstellung reingefahren, habe den Motor abgewürgt
und Zack! saßen wir fest. Das Auto saß mit dem kompletten
Unterboden im Sand auf, d.h. die Räder brachten keine Kraft mehr auf
den Untergrund. 2,5 Stunden haben wir geschaufelt, um wieder
losfahren zu können. Nach 1,5 Meter stecken wir wieder drin. Und die
Schaufelei ging von vorne los. Als es um 12:00 Uhr zu heiß für
körperliche Betätigung wurde, haben wir Mittagspause gemacht. Nach
kurzer Zeit kam dann das erste Fahrzeug des Tages vorbei. Ein Paar aus
Frankreich, dem am Vortag nicht weit von unserem Sandgrab der
Dachträger gebrochen war und sie den Zeltaufbau im Busch liegen lassen
hatten. Sie und ihr einheimischer Fahrer halfen uns wieder flott zu
machen. Luftdruck auf 1,5 bar runter, Hinterachse noch höher heben und
schieben, während der Fahrer unser Auto etwa 500m aus dem Tiefsand auf
festen Untergrund fuhr.
Eigentlich hatten wir die Schnauze voll und
wollten umkehren, aber die Zusicherung, dass dies das schlimmste Stück
gewesen sei, dass Linyanti einen tollen Ausblick hat und dass die
anderen Straßen, die wir übermorgen weiterfahren wollen, nicht meht so
sandig seien, ließ uns dann doch noch die Tagesetappe zuende fahren. 27
km, 1,5 Stunden und schon waren wir da:
Es ist Wasser in den
Sümpfen! Viele Vögel sitzen in den Bäumen und sorgen für eine
natürliche Geräuschkulisse. Ab und zu grunzt ein Warzenschein herum und
in 100m Entfernung mampft ein Nilpferd sein Grünzeug. Wir sind zwei
Nächte hier. Ich glaube, morgen bewegen wir das Auto mal nicht.
Chobe NP
(Linyanti), 07.10., Olaf
Heute haben wir mal Urlaub vom Urlaub gemacht. Man kann ja nicht jeden
Tag nur in der Gegend rumrasen.
Die
Temperaturen sind angenehm warm bei ca. 35 Grad und es geht ein
leichter Wind. Genau richtig, um mal unser Bettzeug zu waschen.
Nach drei Stunden war alles wieder trocken.
Ansonsten haben wir
gelesen und die Tiere rund um unseren Campingplatz beobachtet.
Warzenschweine, ein Horde Paviane, viele Vögel. Die Flusspferde hört
man ab und zu im Sumpfgestrüpp grunzen und rülpsen, aber gesehen haben
wir heute keines.
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