Chobe NP
(Ihaha), 09.10. (Christine)
Jippieh, hurra, jubel!
Wir haben den Langsamkeits-Rekord nochmal überboten! Für 160 km 7
Stunden!!!!!
Ok,
zugegeben, davon war ca. 1/2 Stunde für Pinkelpausen und eine kurze
Brotzeit, dann nochmal 1/2 Stunde für Reifen aufblasen, wieder Luft
ablassen, das Gleiche noch 2 Mal (im Sand sollten die Reifen halb platt
sein, auf Schotter etwas voller und auf Asphalt wieder ganz
aufgeblasen). Wir haben einen regen Wechsel von allen 3 Varianten,
wobei leider die Sand-Variante am häufigsten ist, gefolgt von Schotter,
Asphalt leider so gut wie gar nicht.
Irgendwie könnte ich mich
auch leicht darüber aufregen, was hier dem Touri abgeknöpft wird und
was dann als Gegenleistung folgt. 90 EUR für einen Campingplatz haben
wir NOCH NIE bezahlt. Gut, ich dachte mir, das hätte einen Grund, den
wir vorort noch rauskriegen werden. Naja. Die Plätze sind schön - ok -
aber sonst.....????? Alles ist verwahrlost, Grillstellen verwanzt,
Duschen funktionieren nur bedingt, Klo-/Duschkabine kann nicht
verriegelt werden, Ablagestellen in der Dusche (müßte ja nur ein Brettl
an der Wand sein oder ein Haken) Fehlanzeige. Die Pisten im
Nationalpark sind grottig, null instand gehalten. Man kriecht teilweise
mit 6 km/h über 30 cm tiefe Löcher, Steinhaufen, Sandberge, etc.
Beschilderung....??? Braucht's nicht. Wenn wir unser GPS-Gerät nicht
hätten, wären wir wahrscheinlich schon in Angola.
Egal, wir
können's nicht ändern. Jedenfalls kann ich die euphorische Begeisterung
vieler Reisenden für Botswana, insbesondere den Chobe-Nationalpark
nicht nachvollziehen, geschweige denn teilen.
Morgen machen wir
einen Abstecher in die nächstgrößere Ortschaft, um Lebensmittel
einzukaufen und vollzutanken. Ich hoffe, wir sind für die ca. 80 km hin
und zurück nicht wieder 6 Stunden unterwegs.
Fortsetzung
Chobe NP (Ihaha), 10.10. (Christine)
Heute war die Fahrerei nicht so nervig.
Wir
waren zwar statt den vermuteten 6 Stunden fast 10 Stunden unterwegs,
aber das war nicht so schlimm, denn wir waren gemütlich auf der
"Straße" (= Piste), die hier entlang des Chobe-Flusses geht, unterwegs.
Im
Ort verbrachten wir erstmal eine Zeit mit Einkaufen. Es gibt dort einen
relativ großen Supermarkt, der hatte eigentlich eine ganz gute Auswahl.
Nur die Eier haben wir vergeblich gesucht. Auf unsere Nachfrage, wo die
denn seien, kam die Antwort "aus". Hmmmm, gut. Gottseidank gab's noch
einen anderen Supermarkt - mit Eiern.
Auf der Fluß-Route zurück
sind wir dann mit ca. 20 km/h zurückgezuckelt. Teilweise wieder die
sehr üblen Abschnitte: Sand, Geröll, Löcher,.... wenn's irgendwie geht,
laß ich Olaf fahren, ich hab da echt keine Lust drauf. Ich hab dann die
Kamera mit dem großen Teleobjektiv auf dem Schoß und sobald
irgendwelche Viecher auftauchen, geht das Fotografieren los. Ich glaub,
ein paar gute Bilder haben wir heute gemacht.
Teilweise ist man
nur 3-4 Meter von den Elefanten entfernt, man darf auf KEINEN Fall
aussteigen. Auch in der Nacht ist es verboten, zum Klo-Häusl zu gehen
oder sonstwie in der Gegend herumzuspazieren. Theoretisch kann
jederzeit ein Elefant, Löwe oder sonstwas vor einem stehen. Hier gibt's
keine Zäune. Es ist fast wie "Zoo umgekehrt" - die Tiere rennen frei
herum, die Touris sitzen in ihren Fahrzeugen bzw. Zelten.

Ein Haufen Elefanten ist
was ganz anderes ... |

... als ein
Elefantenhaufen. |
 |
 |

|

Der Affe ist blau - bzw. durch eine komische Kameraeinstellung so
geworden.
Können
wir leider hier nicht korrigieren, da wir keine Möglichkeit der
Bildbearbeitung haben. |

|
Fortsetzung
Chobe NP (Savuti), 11.10., Christine
Heute
sind wir wieder im Savuti-Camp des Chobe-Parks, in dem wir schon die 1.
Nacht hier verbracht haben. Die Fahrt ging einigermaßen (da ungefähr
die Hälfte der Strecke Asphalt war).
Am Nachmittag sind wir am
Campground angekommen und haben dann noch eine kleine "Pirschfahrt"
unternommen. Wir haben ein Wasserloch angesteuert, wo aber außer einem
Schakal aber nichts zu sehen war. Komischerweise waren schon 5
Safari-Jeeps mit Touris da und haben gewartet. Wir fragten uns dann nur
noch "auf was?" und wollten schon wieder fahren, da kam ein Löwenpaar
vorbeispaziert, direkt an den wartenden Jeeps vorbei. Die beiden faulen
Säcke haben sich aber dann hinter einen Busch vertrollt und ein
Nickerchen gehalten. So nach einer halben Stunde und ein paar
Fotoversuchen war's uns dann zu langweilig. Wahrscheinlich haben die
Viecher auch irgendwo eine Art Tagesablauf und kommen an bestimmten
Zeiten zu bestimmten Orten und das wissen die Touristenfahrer natürlich.
Unten
sind noch ein paar Fotos von tierischen aufdringlichen Viechern (das
Oachkatz'l und der komische Vogel) vom Campingplatz, die auf Futter
spechten, das sie anscheinend ab und zu schon von Campern bekommen
haben.
Grad sitzen wir nach dem Abendessen (gegrillte Würstl)
noch draußen und hören abwechselnd wütendes Elefantengetröte bzw.
Löwengebrüll. Das hat schon was....... Angst hab ich komischerweise gar
nicht. Was sollten die Viecher einen auch antun wollen, wenn man sie
nicht bedrängt (oder...??????).
Der Spruch
des Tages:
Camping ist die Illusion, den
Zustand fortschreitender persönlicher Verwahrlosung als Erholung zu
empfinden.
Stimmt......
ich bemühe mich, mich nicht an den ewig schwarzen Füßen,
strohig-ausgebleichten Haaren oder den zerknitterten Klamotten zu
stören. Feinheiten wie Gesicht pudern, Augenbrauen zupfen, Lidstrich
auftragen, Parfüm benutzen, Nägel lackieren etc. hab ich hier erst gar
nicht ansatzweise versucht.
Hauptsache, man kriegt morgens und
abends eine Dusche, wenn sie auch meist in einfachsten Räumlichkeiten
erfolgt und lauwarm ist.
Morgen geht's weiter in's Okavango-Delta, freu mich schon und bin
gespannt......!
|