Okavango-Delta
(Xakanaxa), 12.10., (Olaf)
Wir
sind nun im Moremi-Wildreservat, einem fast 5.000 Quadratkilometer
großen
Naturschutzgebiet im Okavango-Delta (20.000 Quadratkilometer) (Bayern:
70.550 Qkm). Der Okavango fließt nicht ins
Meer, sondern versickert in einem riesigen Sumpfgebiet im
Landesinneren. Während der Regenzeit steht das ganze Gebiet unter
Wasser. Jetzt in der Trockenzeit sind weite Teile trocken. Die noch
wasserführenden Rinnen ziehen sich wie flache Fjorde durch die Savanne.
Nach
der üblichen stundenlangen Gurkerei über sandige und holprige Pisten,
mit Löwenstop, sind wir im Xakanaxa-Camp angekommen. Während wir uns
installiert haben, hat sich der Haus-Elefant von hinten
herangeschlichen. Ihr glaubt gar nicht, wie leise die sich bewegen.
Wenn sie
fressen, machen sie richtig Lärm durch das Abreißen von Ästen und das
Schieben durch das Gebüsch. Wir sind jedenfalls ganz schön erschrocken
als der graue Klops nur vier Meter von uns an einem kleinen Busch
herumzupfte. Aber dann kamen die Parkverwalter, um unsere
Eintrittskarten und Camping-Reservierung zu überprüfen und der Elefant
bewegte sich langsam weiter.
Okavango-Delta
(Third Bridge), 13.10., (Olaf)
Nur
15 Kilometer sind es zu unserem nächsten Übernachtungsplatz dem "Third
Bridge" - Camp. Beim Verlassen von Xakanaxa haben uns andere
Reisende darauf hingewiesen, dass in der Nähe ein Rudel der seltenen
afrikanischen Wildhunde gesichtet worden ist. Wir hatten genug Zeit und
noch reichlich Diesel, um den Umweg zu fahren. Fünf andere Fahrzeuge
waren schon da und beobachteten die Meute.
Über die aus
Holzknüppeln zusammengezimmerte "Fourth Bridge" ging es weiter zum
Campingplatz an der "Third Bridge". Und bevor ihr euch jetzt fragt,
ja, es gibt auch die "first" und "second bridge". Am
Nachbarstellplatz graste ein Flusspferd, später lief eine
Elefantenfamilie über unseren Platz. Man konnte gut sehen, dass der
kleine Elefant unbekümmert rumgerannt wäre, aber die Mutter hat ihn
immer wieder mit dem Hintern von den Zweibeinern weggedrückt.
Die
nachmittägliche 25 km Pirschfahrt brachte nichts wesentliches. Zwei
Stunden wüstes Geholper und zweimaliges Festfahren im tiefen
Sand, aus dem wir zum Glück schnell wieder rauskamen. Durch eine große
Herde Wasserbüffel mussten wir hindurchfahren. Die Tiere laufen aber
weg wenn man ihnen nahe kommt. Das sind ganz schöne Brocken, viel
größer als ein deutsches Rind.
Wegen des Reinfalls mit der
Bienenplage am Baobab-Camp hat uns die Agentur, die auch das "Third
Bridge Camp" verwaltet, zum Ausgleich eine einstündige Bootsfahrt
geschenkt. Wir sind durch die erst kleinen und immer breiter werdenden
Kanäle flussaufwärts gefahren. Auch wenn es fast keine Tiere zu sehen
gab, so war es doch eine wilkommene Abwechslung nach den Tagen der
Durchschüttelei und ewig beigen Trockensavanne. Eine Stunde lang sind
wir gemütlich bis zu einem See
getuckert. Dann hat der Bootsknecht den Gasgriff aufgreht und ist in
nur 10 Minuten durch die nur vier Meter breiten Kanäle mit 90 Grad
Kurven und treibenden Grasinseln zurückgerast.
Jetzt sitzen wir
nach dem Abendessen bei einer Flasche südafrikanischem Chardonnay,
lauschen auf die Geräusche aus dem Busch und das Flusspferdgegrunze aus
dem Sumpf.
Morgen noch 150km aus dem Moremi-Park in die Stadt Maun
holpern und dann geht es übermorgen weiter nach Namibia mit seinen
gepflegten Schotterstraßen (keine Ironie!).
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