Petra, 05.09., Olaf
Das Kloster


Wie Christine schon schrieb, fehlte uns noch das "Kloster", eine sehr gut erhaltene Fassade im Fels und eine Hauptsehenswürdigkeit von Petra. Gemeinerweise liegt sie ganz am Ende des Tales und dort nochmal 1000 Stufen hoch. Außerdem ist das Licht dort am Nachmittag am besten, d.h. man muss in der größten Mittagshitze hinlaufen. Mir macht Hitze nichts aus, aber Christine wird dann immer so quengelig. "Mimimimimimimi!"
Dabei ist Schweiß doch nur Schwäche, die verflüssigt wurde und den Körper verlässt.

Irgendwo habe ich gelesen, dass es einen Hintereingang nach Petra gibt. Ich habe mir im Internet eine Wegeschreibung gesucht und 5 Kilometer (einfach) als unkritisch empfunden. Nach dem Besuch in "Little Petra" hat mich Christine um 14:00 Uhr und 35°C am Straßenrand abgesetzt und ist ins Hotel zurückgefahren. Das erste Stück lief ich querfeldein. Es war erst eben und wurde dann immer hügeliger bis ein Wanderweg die Steilwände am Canyon des Wadi Araba entlang auf und ab ging.

Wegmarkierungen gibt es keine. Solange es nur einen Weg gibt, ist das kein Problem, aber über Geröllflächen muss man halt ein bisschen schauen, ob es Steinstapel zur Orientierung gibt oder grob die Richtung einschlagen und die Augen nach links und rechts offen halten. Meist taucht der Trampelpfad nach eingen Metern wieder irgendwo auf. Weitere wichtige Merkmale sind frischer Eselsdung auf dem Weg und weggeworfene Wanderabfälle (Getränkedosen, Wasserflaschen, Snackverpackungen, ...).


Ich habe für den Hinweg 1 3/4 Stunden gebraucht und war begeistert, als nach einer Wegbiegung plötzlich das "Kloster" vor mir lag. Den Namen "Kloster" haben neuzeitliche Archäologen dem nabatäischen Grabmal (300 v. Chr.) gegeben, weil sie innen an den Wänden eingeritze Kreuze gefunden haben. Die sind aber über 600 Jahre jünger, nämlich aus der byzantinischen Zeit (350 n. Chr.) Die Grabräume wurden wohl als Kirche verwendet. Ungeachtet aller historischer Erkenntnisse ist die Bezeichnung "Kloster" geblieben.
Ich nahm mir 45 Minuten zum Fotografieren und Ausruhen, bevor ich den gleichen Weg zurück antrat. Ich hatte kurz überlegt, ob ich den normalen Weg durch die Tourihorden zum Vordereingang nehmen sollte, habe mich dann aber für die landschaftlich schönere und einsame Strecke entschieden. Auf dem Hinweg bin ich keinem einzigen Menschen begenet und auf dem Rückweg auch erst, als ich fast wieder auf der Straße zurück war. Pünktlich um 18:30 Uhr war ich am vereinbarten Treffpunkt, wo Christine schon mit dem Auto wartete.

Hier sind noch ein paar Eindrücke von der Szenerie für Euch:
 



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