Das
Wüstengebiet rund um das Trockental (Wadi) des Flusses Rum ["Ramm"
gesprochen]
ist ein Naturschutzgebiet und die Attraktion Südjordaniens. Große und
kleine Felsinseln liegen in einem Sandmeer, din dem nur vertrocknete
niedrige Pflanzen stehen. An einigen Stellen hat der Wind Dünen
angeweht.
Wir
übernachten in einem Zelthotel mit im Naturschutzgebiet. Alle "Gebäude"
sind im Beduinenzeltstil erstellt, haben aber im Inneren alle
Annehmlichkeiten: Fließendwasser (heiß aus dem Boiler und etwas weniger
heiß aus dem Rohrsystem), Klo, Dusche und sogar eine Klimaanlage, die
aber bei den hohen Tagestemperaturen überfordert ist.
Bei
Ankunft haben wir im Dorf, in dem wir unseren PKW stehen lassen
mussten, für den gleichen Abend einen Ausritt mit Kamelen zum
Sonnenuntergang gebucht und sind mit einem Allrad-Pickup zum unserem
Wüstencamp gebracht worden. Wer war um 18:00 Uhr nicht da? Der Beduine
mit
seinen Viechern. Im Rezeptionszelt haben sie dann hektisch und laut
telefoniert. "In 10 - 15 Minuten kommt er", hieß es. Hmpf, jetzt wird`s
aber schon ein bisschen spät für Sonnenuntergang. Nach 10 Minuten kommt
einer vom Personal angeschlurft und sagt: "Auf geht's! Fahren wir!"
"Wohin?" "Na, zu dem Mann mit den Kamelen." Und da hat
dann der Spaß'ne Kurve gemacht und zwar 'ne scharfe.
Zum Glück
sind wir zwei Nächte hier und haben morgen Abend noch nichts vor. Also
reiten wir morgen und zwar gleich 30 Minuten eher!
Das
Abendessen hat uns dann wieder versöhnlich gestimmt. Der Koch (und
seine Helfer) haben ein einfaches, aber abwechslungsreiches Buffet mit
lokalen Gerichten (Schaf, Hähnchen, Fisch), Beilagen und kalten
Würzsoßen, vulgo Dips, gemacht. Alles sehr anprechend gewürzt und
abgeschmeckt. Frühstück und Abendessen (inkl. 0,5l Wasser) sind immer
Zimmerpreis inbegriffen. Die Dose Arab-Fanta für 5 EUR ist extra. Dann
bleibt's halt bei einer.
Nach
dem Essen war es schon völlig dunkel und ich bin noch einmal ein paar
hundert Meter vom Zeltlager in die Wüste gelaufen, um die Milchstraße
zu fotografieren. Die Bedingungen waren nicht optimal. Es war viel
Staub in der Luft und das Licht des Lagers hat immer noch gestört. Da
erwarte ich in Botswana bessere Bedingungen.
nächster Tag, 6.9., Olaf
Es
ist unglaublich, wie schnell die Luft in der Wüste abkühlt, wenn die
Sonne weg ist. Bei geschätzten 26°C nachts kommt auch die Klimaanlage
wieder mit und so ist die Übernachtung im Zelt recht angenehm. Das
Frühstück war ganz in Ordnung, außer dass der Toaster nicht heizte und
nur kaltes ungetoastetes Brot auswarf und der Kaffeeautomat nicht
funktionierte. Nach ca. 25 Minuten, wir waren so gut wie fertig,
brachte ein Angestellter ein Glas Nescafe und stellte es neben den
Kaffeeautomat, weil Heißwasser lieferte der Kasten. Den Toaster haben
sie ignoriert.
Halbwegs
pünktlich, um 8:30 Uhr kam der Fahrer, der uns zu einer fünfstündigen
Wüstentour abholte. Nach einer späten Mittagspause im Zelt ging es dann
mit dem Kamel zum Sonnenuntergang.
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