Nordnamibia,
16.10., (Olaf)
Gestern
haben wir uns zum letzten Mal über eine botswanische Fernstraße, die
mit mörderischen Schlaglöchern durchsiebt war, zur Grenze
hochgearbeitet. Mit jedem Kilometer wurden wir froher, dieses Geholper
bald hinter uns lassen zu können. Der Grenzübertritt war
problemlos. Auf
namibischer Seite ging sofort die Schotterstraße los. Aber namibischer
Schotter ist gepflegt und erlaubt entspanntes Fahren mit sorglosen 70
km/h, im Gegensatz zu sich plötzlich ändernden Straßenbelagszuständen.
In
Namibia stehen Wegweiser an den Kreuzungen. Man kann sie sogar lesen.
Sie sind noch nicht verwittert oder vandalisiert. Alle 10 Kilometer
wird die Entfernung zur nächsten größeren Stadt angezeigt, zusätzlich
auch noch nach Einmündungen. Auf Asfalt sind die Straßenschäden alle
repariert und Straßenbautrupps flicken bereits die ersten
kleineren
Defekte, bevor sie größer und zur Gefahr werden.
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Botswana: Dies
sind bei weitem nicht die schlimmsten Defekte.
120 km/h sind hier erlaubt und kein Schild warnt vor diesen Stellen.
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Übernachtet
haben wir kurz nach der Grenze in einem "Natur-Campingplatz" (von Ökos
betrieben) an einem See mit Flusspferden drin. Immer wieder hat man sie
grunzen gehört, aber nicht gesehen. Die Klos und
Duschen am Campingplatz war recht witzig gemacht: Offen im Wald, nur
mit einem rustikalen
Sichtschutz aus Ästen, alles "naturbelassen". Daß dadurch natürlich
alles mit Laub, Staub und Insekten bedeckt war, bringt die Sache mit
sich. Das Duschwasser wurde direkt durch eine Pumpe aus dem See
geholt.

Busch-Klo
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Wie es aussieht, hat das Fahrwerk durch die
Misshandlungen in Botswana doch Schaden genommen. Wir sind in Rundu,
der nächstgrößeren Stadt bei einer Toyotawerkstatt, um ein Klappern am
rechten Hinterrad untersuchen zu lassen. Hoffentlich ist es nichts
größeres, hoffentlich haben sie die nötigen Teile, hoffentlich haben
sie heute noch Zeit, weil wir wollen ja weiter.
....
Das
Fahrzeug hatte zum Glück keinen Schaden. Es waren unter anderem "nur"
die Schrauben locker, mit denen der Wohncontainer auf das Fahrgestell
montiert ist. Eine Viertel Stunde lang hat ein Mechaniker alles
nachgezogen, was einen Sechskant hatte. Der Chef wollte keine Rechnung
aufmachen, also habe ich gefragt, wieviel ich dem Mechaniker Trinkgeld
geben soll. Der Chef fragte ihn kurz etwas in der lokalen
Stammessprache und übersetzte dann: "50 Namibische Dollar" (= 3 EUR).
Nordnamibia,
18.10., (Christine)
1,5
Fahrtage entlang der angolanischen Grenze durch eher öde Savannen mit
Ziegen und Rinderherden und trostlose Siedlungen, sind wir am
Rande des Kaokovelds, einer unentwickelten Hügel- und Berregion im
Nordwesten Namibias angekommen.
Am
Nachmittag haben wir ein "Living Museum" des Stammes der Himba besucht.
Hier in Namibia gibt es mehrere dieser "Living Museums", das sind
traditionelle Dörfer, die Besucher in gegen (geringes) Geld ihren
"Kraal" oder wie auch immer man die Wohnstätten nennt, reinlassen und
ihnen verschiedendste Sachen zeigt bzw. erzählt. Das ist eine gute
Möglichkeit, mit Erlaubnis der Leute Fotos zu machen und die Menschen
haben auch was davon.
Es gibt verschiedene "Programme" von
unterschiedlicher Länge, wie z.B. Vorführung von Jagdmethoden,
Demonstration von handwerklichen Fertigkeiten oder Vorführung von Tanz
und Gesang. Da wir ja die Leute fotografieren wollen, haben wir uns für
"Tanz und Gesang" entschieden. Ich wollte unbedingt die Himbas
fotografieren, denn sie sind von den Stämmen hier die am auffälligsten
zurechtgemachten. Sie schmieren sich (entweder am ganzen Körper oder
wie die, die wir besucht haben, nur die Haare) mit einer rötlichen
Erd-/Planzenpampe ein und die Frauen haben recht eigenwillige Frisuren.
Oben die mit Lehm zusammengeklebten Haare, unten schauen die
unbehandelten raus und ähneln einem Pelzkragen. Das Alter kann man
glaub ich ziemlich zuverlässig am jeweiligen Zustand der Brüste
einschätzen (ab 25 geht's steil abwärts).

Und dann geht es:
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"Himba, Himba, Tätärä, Tätärä - Tätärä"
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Nordnamibia,
19.10., (Olaf)
Nur
drei Autostunden (180km Schotter) nach Norden und wir sind bei den
Epupa Falls, einem Wasserfall des Grenzflusses Kunene. Es gibt nicht
einmal ein richtiges Dorf, sondern nur ein paar kleine Lodges und
Campingplätze und Hütten/Häuschen, in denen die Angestellten wohnen.
Von
unserem Stellplatz direkt am Wasser hören wir die Fälle rauschen, die
nur 100m entfernt über die Klippe fallen. Es gibt hier am Ende der Welt
zwar kein Internet und Strom nur solange die Sonne scheint, aber der
Pool ist super sauber und es sind genügend Schirme da. Im Fluss sollte
man wegen der Krokodile nicht baden. Wir verfaulenzen die
Mittagshitze und gehen nachher mal zum Wasserfall.
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Expedition ins
Bierreich (Castle taugt nix) |
Nordnamibia,
20.10., (Olaf)
Wieder
zurück im Hauptdorf Opuwo haben wir für die morgige Weiterreise ins
kühlere zentrale Hochland getankt, eingekauft und ein paar lustige
Geschäftchen am Straßenrand fotografiert.

Der Top-Friseur von
Opuwo ... |

... und dessen Konkurrenz |

Das Nagelstudio
ist auch nicht schlecht..... Miami-Style ist wohl noch nicht in Europa
angekommen. |
Und geht's dir mal nicht gut, gehst du
einfach ins Krankenhaus ... oder vielleicht lieber doch nicht.
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