Cintsa, 28.11.
(Christine)
Die
Strecke zwischen der Garden Route und der Oribi Gorge (das nächste
Ziel) ist ca. 1000 km lang, also an einem Tag nicht zu schaffen. Ich
mußte mir daher ein Zwischenziel suchen. Im Reiseführer wurde ein Dorf
an der "Wild Coast" als besonders schön hervorgehoben, daher viel meine
Wahl bei der Reiseplanung auf Cintsa.
Schon
beim Reinfahren fiel es uns als irgendwie "tot" auf. So war es dann
auch. Touristen (vorwiegend Südafrikaner) kommen hier zu Hauf in den
Weihnachtsferien, die Mitte Dezember anfangen, einige evtl. über's
Wochenende, ansonsten ist hier ziemlich "der Hund verreckt". Der Strand
ist schön, aber nichts Besonderes, zum Baden ist es noch immer zu kalt
und zu windig. Restaurants gibt's nicht viele, und von den paar wenigen
haben viele unter der Woche geschlossen.
Wir
haben auf Empfehlung unseres Pensions-Besitzers eine Strandwanderung
gemacht, die war recht nett, ansonsten haben wir hier nicht viel
unternommen. Aber man muß ja nicht immer was "machen", sonst kriegt man
ja irgendwann einen "Information Overflow" und kann gar nichts mehr
aufnehmen:
Port Shepstone, 30.11. (Olaf)
Nach
zwei langen Fahrtagen haben wir die Ostküste südlich von Durban
erreicht. Wir übernachten noch nicht am Meer, sondern etwa 30 Kilometer
landeinwärts, bei der Oribi-Gorge. Der Fluss hat eine tiefe Schlucht in
die Landschaft gegraben. Die Wände sind aber nicht felsig, sondern zu
steilen Hänge sind errodiert und dschungelartig bewachsen. Es sieht ein
bisschen wie Südamerika aus. Wie überall seit Kapstadt klagen die
Leute über die Trockenheit und dass seit Jahren zu wenig Regen fällt.
Wir haben wieder eine Hütte in Spitzenlage mit großer Veranda und
Ausblick über die Schlucht.
Im ersten Bericht des Kapitels
"Südafrika 2" habe ich von den Provinzen "Nordkap" (an der namibischen
Grenze) und "Westkap" (der Region um Kapstadt herum) geschrieben. Die
Fernverkehrsstraße N2 (wie eine deutsche Bundesstraße) lief quer
durch "Ostkap" (früher "Transkei"). In den Dörfern und
Kleinstädten durch die man
kommt, sieht man so gut wie keine Weißen. Der Verkehr ist in diesen
Ansiedlungen total chaotisch. Der Straßenrand ist vollgeparkt. Ständig
halten Sammeltaxis und Privatfahrzeuge in zweiter Reihe, um Passagier
ein- oder aussteigen zu lassen. Fußgänger laufen kreuz und quer, ebenso
Ziegen, Schafe, Hunde, Rindviecher. LKW,
die aus engen Einfahrten herauskommen, benötigen beide Fahrspuren um
die Kurve zu kriegen. Ehe man sich versieht, hat eine Viertelstunde für
die Durchquerung einer Kleinstadt gebraucht.
Die Fahrt über Land
verlangt auch Konzentration. Für unsere Verhältnisse ist die
Besiedlung sehr locker. Jede Hütte hat einiges an Grund außenherum.
Irgendwo
führt dann ein Weg auf die Fernstraße, dort sind dann Bushaltestellen,
Straßenhändler und Kleinstgewerbe. Entsprechend ist dort auch wieder
Gewusel auf der Straße.

Typisches Dorf in der
Provinz "Ostkap" |

Unser "Chalet" bei der
Oribi-Gorge |
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