Swaziland, 16.09., Olaf

Wir sitzen fest!  

Heute Vormittag wollten wir uns ein Cultural Village anschauen. Aber bei extrem dichten Nebel (nur 15m Sichtweite) wollen wir ohne Not nicht auf die ohnehin schlechten Straßen. Wir sitzen also in unserem Camper, weil es draußen zu nass ist und warten, dass die Suppe etwas dünner wird. Christine liest und schimpft, dass ich keine Romane schreiben soll.



Wer unsere früheren Reiseberichte kennt, weiß, dass wir immer eine Bayernfahne am Auto haben.

Die Heißwasserbereitung ist auch rustikal. Ein anständiges Feuer unter dem offen stehenden Kessel und das Wasser ist brühend heiß von 7 - 19 Uhr.

Fortsetzung, Christine


Nachdem sich der Nebel gegen Mittag verzogen hat, sind wir zum "Cultural Village" aufgebrochen, um uns die Tanzvorstellung am Nachmittag anzusehen.

Die Leute haben ein ganzes Dorf originalgetreu (???) aufgebaut und führen zweimal täglich Touristen herum und erklären ihnen Details, Sitten und Gebräuche eines traditionellen Swasi-Stammes. Vermutlich lebt heute dort keiner mehr genauso. War aber trotzdem gut gemacht, denn wir haben schon ähnliche "Schau-Dörfer" in anderen Ländern gesehen, da wollte man den Touris doch glatt suggerieren, daß die "Eingeborenen" noch Feuer mit Holzstäbchen machen und den ganzen Tag im traditionellen Lendenschurz aus Tierfellen und ähnlichen Kostümen herumlaufen. Lächerlich, wenn man dann gesehen hat, wie sich versehentlich der eine oder andere besagte "Eingeborene" verstohlen in Jeans und T-Shirt vorbeigeschlichen hat.

Die Veranstaltung war sehr gut gemacht, die Gruppe konnte gut "performen" und sogar richtig gut singen. Uns hat besonders gefreut, daß wir so nah dran waren und ungehindert fotografieren konnten.


Unser Camper

Dieses Thema war schon zuhause ein Problem.

Wir hatten letztes Jahr in unserem Namibia-Urlaub ein Allradfahrzeug mit der Ausführung "Übernachtung im Zelt auf dem Autodach". Das ist hier die gängigste Variante, hat uns aber nicht gefallen. Das Schlafen an sich war kein Problem, allerdings bei schlechtem Wetter wie Wind oder Regen war das Ganze äußerst ungemütlich und das wollten wir uns diesmal nicht 2 Monate lang antun. Hinzu kommt, daß in Botswana die Campingplätze nicht eingezäunt sind und überall die wilden Tiere frei herumspazieren. Die Vorstellung, nachts plötzlich Affenbesuch zu bekommen oder sich mit einem neugierigen Elefanten auf Augenhöhe zu befinden, war auch nicht grad berauschend. Und wenn man mal aufs Klo muß, dann muß man über den Campingplatz zum Klo-Häusl tappsen und begegnet evtl. noch anderem Getier (Großkatzen o.ä.). 

Es mußte allerdings ein Allradfahrzeug sein, da wir viel auf nicht asphaltierten Pisten fahren. Es gab eigentlich nur ein Fahrzeug, das in Frage kam  - das mit einer integrierten Schlafkabine und sogar einem kleinen Not-Klo. Aus der Beschreibung im Internet schwante uns allerdings schon, daß der Stauraum dieses Campers seeeeeehr begrenzt sein würde. Den haben wir dann aber aufgrund von mangelnden Alternativen doch gebucht.

Wie Olaf schon geschrieben hat, haben wir uns beim Packen extrem eingeschränkt. Eine Reisetasche war bereits gefüllt mit Campingausrüstung (Kaffeekocher, Moskitonetze, Reparaturwerkzeug, Verbandszeug, Moskitospray, etc., etc.). Für Klamotten gab's dann nur noch eine Tasche, so mußte sich jeder auf das absolut Nötige beschränken (3 Outdoorhosen, ein paar T-Shirts und Hemden, Jacke, Unterwäsche, Socken). Die klobigen Wanderstiefel sind zuhause geblieben. 

Nachdem wir den Camper am Freitag übernommen haben und ein paar Mal hin- und her geräumt haben, haben wir trotzdem alles untergebracht (aber nur "grad so"). Man muß JEDES Teil einem bestimmten Platz zuordnen, das auch immer sofort nach Gebrauch wieder dahin geräumt werden muß, ansonsten bricht Chaos aus und man sucht sich dumm und dämlich. Die ersten Tage, wo sich das noch nicht ganz eingependelt hatte, hieß es dauernd "wo ist dies, wo ist das, verdammt, ich hab's doch grad gesehen". Jetzt nach ein paar Tagen ist relative Ordnung eingekehrt. Man muß sich halt auch beim Einkauf von Lebensmitteln sehr einschränken und darf nur immer Sachen für 2 Tage besorgen, sonst kriegt man die nicht unter.

Fazit: betreffend Thema "Platz" ist das Ganze nicht im entferntesten mit einem amerikanischen Wohnmobil zu vergleichen. Trotzdem war dieser Camper die absolut richtige Wahl für unsere Bedürfnisse.

Hier noch ein paar Bildchen zur besseren Vorstellung:



Vorne links: die Kühlschranktruhe (40 l  Fassungsvermögen)

Wenn man den Tisch zur Seite dreht und die Rückenpolster wegnimmt, hann man die Schlaffläche (ca. 1,70 x 1,90 m) herausziehen.

Am rechten Bildrand: schmaler Schrank und Klotür.

Flache Stauräume unter den Sitzpolstern

Oben: Ausstelldach (+ 30cm Höhe)

60l Wassertank




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