Abu Dhabi, 21.12. (Christine)

Von Muskat aus sind wir nach Abu Dhabi in die Emirate geflogen.

Hier ist alles sehr sauber und geordnet. Nur 10% der Einwohner sind einheimische Araber, der Rest Einwanderer wie Inder, Pakistani, Afrikaner, Asiaten (irgendwer muß ja die Arbeit machen). Es gibt so gut wie keine Kriminalität, wenn einer erwischt werden sollte, wird er sofort wieder in seine Heimat abgeschoben - da sollte sich mal Frau Merkel ein Beispiel dran nehmen.....!

Unser Hotel ist ein Riesen-Bunker. Die mag ich normalerweise nicht so, aber die von mir gern gebuchten "landestypischen kleinen Hotels" gibt's hier einfach nicht:


Der Hauptgrund unseres Besuchs hier war die gigantische Scheich Zayed-Moschee. Wir waren ja schon in Indien im Taj Mahal, aber dieses Teil übertrifft den Taj bei Weitem. Die Moschee hat ein Scheich vor ca. 10 Jahren für 545 Mio. USD bauen lassen. Wahrscheinlich hat er sich gesagt "den Indern zeigen wir's mal" und hat den Stil des Taj Mahal kopiert, aber um ein vielfaches größer und pompöser. 

Wir waren sowohl gestern nachmittags bis abends als auch heute früh dort (aus fotografischen Gründen wegen Lichstimmung etc.). Man muß durch Sicherheitskontrollen und wenn man als Frau "unschicklich" (allzu kurze oder knappe Kleidung) oder ohne Kopfbedeckung kommt, muß man eine geliehene Abaja (so heißt die Kutte der einheimischen Frauen) anziehen, mich hat's natürlich auch getroffen.

Nach 2-3 Stunden Besuchszeit reicht's einem dann auch. Nicht, weil man schon alles gesehen oder fotografiert hätte. Erstens die Menschenmassen, speziell die Massen an Chinesen. Uns fallen immer wieder bei touristischen Sehenswürdigkeiten in aller Welt die Chinesen sehr unangenehm auf. Sie treten immer in großen Gruppen auf, sind laut und rüpelhaft, schubsen andere Leute weg und stellen sich frech ins Blickfeld, nur um selbst zu fotografieren oder fotografiert zu werden. 
 
Die zweite nervige Besuchergruppe sind die Selbstdarsteller, Instagram-Sternchen, Blogger oder wie auch immer man diese Spezies benennen will. Typische Szene: junge Frau, geschminkt bis zum Geht-nicht-mehr, mit aufgefpritzten Lippen, stilecht in eine einheimische Abaja gehüllt (diese allerdings in der Taille gerafft, am Bein hochgezogen, die Kapuze nur auf dem Hinterkopf) setzt sich in Pose, blickt mit waidwundem Schmachteblick und Duckface (für die Nicht-Insider: Schmollmund, soll fotogen wirken - "Karpfenfresse" wäre treffender) um sich. Wichtigstes Accessoire: Selfie-Stick. Die ganze Sehenswürdigkeit dient nur als Kulisse für die eigene Selbsdarstellung mit dem Sinn, in Fakebook oder Shitter seine "Follower" (also die mindestens genauso hohlköpfigen "Fans") zu beeindrucken. Mir schwillt bei sowas der Kamm. Wer sich besonders auffällig selbst in Szene setzt wird vom Aufsichtspersonal zurechtgewiesen und die Fotos müssen vom Handy gelöscht werden. Recht so!

Trotzdem war die Moschee äußerst beeindruckend und auf alle Fälle den Zwischenstopp in Abu Dhabi wert.


Außerdem haben wir noch den Fischmarkt besucht (alles pikobello sauber, appetitlich hindrapiert), einen modernen Souk (im Einkaufszentrum) und abends ein wenig an der Flaniermeile am Meer rumfotografiert.


Heute sind wir um 5 Uhr aufgestanden, um die Etihad Towers, die gleich um die Ecke rum sind, im Sonnenaufgang zu fotografieren.

Hat sich doch gelohnt.....?























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