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16.06.2015
South Dakota - Black Hills (Olaf)


Von Yellowstone kommend, ist auf dem Weg nach Osten das vorletzte Eckchen mit interessanten Orten die "Black Hills" Region.
Es sind die letzten niedrigen Berge, bevor es über die Hügel der Badlands in die endlosen Ebenen des Mittleren Westens geht. Die Black Hills haben eine gewisse Ähnlichkeit mit unserem Schwarzwald.

Die Anreise war bei tiefhängenden Wolken und Nieselregen. Das Dorf Deadwood, in dem der alte Ortskern im Stil der Gründung während des Goldrauschs 1875 wiederhergestellt wurde, haben wir links liegen gelassen. Bei Regen macht das Rumlaufen keinen Spaß. Vielleicht können wir es einrichten, auf der Rückfahrt Richtung Salt Lake City hier noch einmal anzuhalten.


Zweites Highlight der Region ist das Kaff Sturgis (4000 Einwohner, zwei größere Straßen). Aber einmal im Jahr, in der ersten Augustwoche, ist hier die Hölle los. Über eine halbe Million Motorradfahrer, hauptsächlich Harley Davidson Fahrer, fallen zur alljährlichen "Rallye in the Black Hills" ein. Die Straßen sind für Autoverkehr gesperrt, alle Übernachtungsmöglichkeiten sind in weitem Umkreis ausgebucht. Jeden Abend treten hochklassige Bands auf. Zur Zeit laufen die ersten Vorbereitungen. Wir haben von dem verschlafenen Nest im Regen keine Bilder gemacht. Sucht einfach mal im Internet nach Sturgis und schaut Euch die Bilder der Bikeweek an. - Der helle Wahnsinn!



Der Wetterbericht war für diesen und den nächsten Tag regnerisch, also sind wir einen Tag in Rapid City geblieben. Im Zentrum ist eine der Hinterhofgassen als Graffitizone freigegeben und schaut entsprechend wild aus.

Mittwochvormittag war das Wetter entgegen der Vorhersage schön, also haben wir das Flugzeugmuseum der Ellsworth Airforce Base besichtigt. Die Basis ist immer noch aktiv und beherbergt hauptsächlich Langstrecken- bomber B1-B, die auch mit Nuklearwaffen bestückt werden. Ellsworth AFB verfügt ganz offiziell über nukleare Bomben und Sprengköpfe für Cruise Missiles.
Josef: Ellsworth AFB macht Mitte August Tag der offenen Tür mit Flugshow: B-52, B1 und die Kunstflugstaffel Thunder... birds? ...bolts? gehören zum Programm.
 
Gegen eine kleine Gebühr und Vorlage des Reisepasses kann man vom Museum aus mit einer Tour auf die Basis fahren und sich ein unterirdisches Interkontinentalraketensilo anschauen. Zur Zeit des kalten Krieges wurden von Ellsworth aus 150 solcher Raketen in Nord- und Süd-Dakota kontrolliert. Diese alten Anlagen wurden im Rahmen der nuklearen Abrüstung alle zerstört. Nur noch das Trainingssilo auf der Basis und ein weiteres sind zu geschichtlichen Dokumentationszwecken erhalten worden.
Aber keine Angst liebe Freunde, die Silos mit den moderneren Minuteman III Raketen mit den Mehrfachsprengköpfen, die 10 Städte auf einmal auslöschen können, sind noch aktiv und beschützen uns vor... vor... ja vor wem eigentlich?


Am Nachmittag war das Wetter weiterhin - entgegen der Vorhersage - schön und wir haben uns, leicht verärgert, in zweit- und drittklassigen Malls rumgetrieben.
Zurück am Campingplatz habe ICH die Wäsche gewaschen und viel zu viel Chlorbleiche in das Weiße gekippt. Jetzt ist alles vergilbt, aber ich denke das geht zuhause bei 90 Grad auch wieder raus.

Am nächsten Früh, ausnahmsweise wie vorhergesagt bei strahlendem Sonnenschein, ging's auf zum Mount Rushmore, in dem die Gesichter vierer Präsidenten (v.l. Washington, Jefferson, Roosevelt, Lincoln) in den Fels gemeißelt sind. Jeder Kopf ist ca. 20 Meter groß, also etwa so hoch wie ein Kirchturm.


Ein paar Kilometer weiter wollten die Indianer auch ein Monumentaldenkmal errichten: Häuptling Crazy Horse auf seinem Pferd
Natürlich muss dieses Werk noch größer und noch gewaltiger sein als die vier vom Mt. Rushmore. 170 Meter soll die Skulptur hoch sein, wenn sie fertig ist. Das zieht sich aber, nachdem nur 11 Leute auf der Baustelle arbeiten. Die Hälfte davon sind Kinder des bereits verstorbenen Künstlers. Der Tourführer meinte, dass in etwa 10 Jahren der Kopf des Pferdes fertig sein könnte.

Außerdem gibt es da noch die "Erste Indianeruniversität in South Dakota" (Pflicht- fächer: Fährtenlesen, Anschleichen und in den Sonnenuntergang reiten) und ein medizinisches Ausbildungszentrum für Indianer, also so eine Art Medizinmannschule. Beides läuft, wie die Baustelle, auf kleinster Flamme, aber mit einem Haufen Tamtam.
Sehen wir es mal so: Da verdienen sich seit 60 Jahren ein paar Leute ihren Lebensunterhalt im Steinbruch, schaffen etliche Arbeitsplätze im Museum und Andenkenverkauf und tun etwas für die immer noch benachteiligten Indianer.


Wieder ein Stückchen weiter südlich ist der Windcave Nationalpark. Höhlen interessieren uns aber eher nicht so und Präriehunde haben wir auch genug gesehen. Nach kurzem Orientierungsbesuch im Visitior's Center, sind wir in den Custer Statepark weitergefahren. Der Park ist vor allem für seine Wildtiere und als Besonderheit für seine wildlebenden Esel bekannt. Außer Bisons, Rehen, Präriehunden, wilden Truthähnen haben wir fünf Eselin- nen mit jeweils einem Jungen, gesehen. Die Tiere sind bereits so an Menschen gewöhnt, dass sie sich füttern und sogar anfassen lassen.

In der Nacht zog dann ein heftiges Gewitter über den Park. Das Kunststoffdach des Wohnmobils lässt die großen Tropfen wie Hagelkörner klingen. Unglaublich war die Menge der Blitze, die durch den Nachhimmel zuckten. Ich schätze, es waren zwei pro Sekunde. Der Himmel leuchtete immer wieder und wieder auf. Es war als ob eine riesige Glühbirne flackern würde. Seltsamerweise war nur wenig Donner zu hören, das passt über- haupt nicht zu der Menge an Blitzen. Nach einer halben Stunde war die Show vorbei und es regnete nur noch weiter. Morgens, passend zur Weiterfahrt in die Badlands, schien wieder die Sonne.


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