Kasane,
27.09., Olaf
Der zweite lange Fahrtag (500km / 6 Stunden), um in den äußersten
Norden Botswanas zu kommen.
Wir
haben die Reiseetappen so geplant, dass wir nie nachts fahren
müssen. Und heute hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig das ist.
Die Straßen auf den wir unterwegs waren, sind als 1. Kategorie
auf den Karten verzeichnet. Da sie auch noch A3 und A33 heißen, haben
wir uns auf autobahnähnliches Fortkommen eingestellt. Ja sind wir hier
denn in Deutschland? Zweispurig war kein einziges Stück. In langen
Abschnitten ähnelte die Strecke einer deutschen Bundesstraße.
Wenn da nicht immer wieder ausgefranste Fahrbahnränder und extrem
große und vor allem tiefe Schlaglöcher wären, die einem bei 100km/h
nicht nur Reifen und Felge, sondern die gesamte Radaufhängung
zerstören. Der Gipfel war, als auf einer Ausbaustrecke auf der 120 km/h
erlaubt waren, plötzlich ca. 100m Asphalt fehlten und ohne Warnschild
ein von Schlaglöchern übersähter Abschnitt kam, den man nur in
Schrittgeschwindigkeit und Slalom passieren konnte. Bei Nacht
sind diese Straßen lebensgefährlich!
Die Beschilderung ist auch
so eine Sache. Es scheint keine allgemeingültigen
Höchstgeschwindigkeiten wie 50km/h in der Ortschaft oder 100km/h auf
der Landstraße zu geben. Innerorts stehen meist Schilder mit 60 km/h,
die werden aber nicht wie bei uns mit dem durchgestrichenen Symbol
aufgehoben, sondern am Ortsausgang durch Höchstgeschwindigkeit 80 km/h,
gefolgt von 100km/h, ersetzt.
Auf einem
Landstraßenabschnitt galt 80km/h. Als irgendwann kein weiteres Schild
kam, nahm ich an, dass man schneller fahren dürfte und habe einen
Kleinlaster der 80 km/h fuhr, mit 100km/h überholt. Pech war nur, dass
da gerade die Polizei mit der Radarpistole war. Ich durfte mir an Ort
und Stelle das Video anschauen, ein betroffenes Gesicht machen,
umgerechnet 40 EUR bezahlen, während
der Strafzettel und die Quittung geschrieben wurden, mich
über Rudi Völler und Thomas Hässler unterhalten (leben die überhaupt
noch?) und weiterfahren. Die Polizei hatte doch tatsächlich ein
schnurloses Kreditkartenlesegerät auf dem Klapptisch unter dem Baum.
Nachtrag:
Einige Tage später sind wir die gleiche Straße zurückgefahren und haben
aufgepasst, wo das Tempo 80 km/h Schild steht. Es war etwa 8 Kilometer
vor der Blitzstelle.
Auf
der weiteren Fahrt nach Norden, standen an den Rastplätzen
Warnschilder, dass es hier wilde Tiere gibt und das Verlassen des
Fahrzeugs auf eigene Gefahr geschieht. Tatsächlich stand irgendwann ein
Elefant im Grünstreifen. Das ist doch mal was anderes als
immer bloß Rehviecher am Straßenrand.
Morgen geht's
nach Zimbabwe zu den Victoriafällen. Der Zweitagesausflug wird uns so
an die 800 EUR kosten. Ich hoffe, dass es das wert ist. Andererseits
ist es doch so: wenn man es nicht macht, denkt man immer, man
hätte was verpasst.
Heute gibt's mal keine Bilder.
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