Gästefarm
Wüstenquell, 28.10., (Christine)
Die letzten beiden Tage waren wir in der nördlichen Namibwüste auf
einer privaten Gästefarm.
Der
Besitzer erzählte uns, daß das Gelände (also mehrere 100
Quadradkilometer) bis vor einigen Jahren eine Rinderfarm war. Da das
Gebiet (Wüste) sowieso nicht mit sattgrünen Almwiesen bestückt ist,
haben die Viecher alles leergefressen und die Betreiber sind zu dem
Schluß gekommen, daß das eventuell nicht die richtige Art der
Bewirtschaftung sein könnte. Mittlerweile sind sie in Rente und die
Tochter mit ihrem Mann haben ein paar Gästehäuschen
gebaut und vermieten diese an Touristen.
Wir hatten ein
nettes Häuschen auf einem Aussichtsfelsen, ohne Strom (nur Solarlicht)
aber mit Freiluft-Dusche und -Klo. Das hatten wir auch schon letztes
Jahr in Namibia mal, kam mir damals irgendwie komisch vor, aber jetzt
find ich's lustig. Ist ja weit und breit keiner, der was sehen könnte.
Der Clou war der hauseigene "Pool". Ein halbierter 2500 Liter
Wasserbehälter mit Zu- und Ablauf. Wir haben mal die Pause vom
Camping genossen und haben nur kürzere Rundfahrten über die Farm
gemacht, um die lustigen Felsformationen zu fotografieren.

Auf
der Farm Wüstenquell
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Namibische
Kopie des "Almdudlers", besser als das Original
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Treckerfahren
beim Roadhouse in Solitaire
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vorm
Haus: Der "Pool" mit Aussicht
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hinterm
Haus: Freiluft-Klo und Dusche
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Sossusvlei,
29.10., (Christine)
Gestern ging's 300 km weiter nach Süden Richtung Sossusvlei, der
Touristendestination Nr. 1 von Namibia.
Kurz
bevor wir hier ankamen, passierte, was schon längst überfällig war,
nämlich der erste kaputte Reifen. Olaf ist gefahren und hat's
rechtzeitig gemerkt, bevor's ihn ganz zerrissen hat und die Trümmer den
Kotflügel zerschlagen. Gottseidank ist hier natürlich viel
Tourismus und das Problem kaputter Reifen auch kein Einzelfall.
Der alte Reifen war völlig unbrauchbar, wir haben dann gleich den
Ersatzreifen ranmontiert und an der nächsten Tankstelle mit
angeschlossener Werkstatt einen neuen gekauft (den die Versicherung
hoffentlich zahlt).
Heute früh ging's dann zur Dünenralley.
Erläuterung: alle Campingplätze und sonstige Unterkünfte hier (Hotel,
Gästehäuser) sind komischerweise 60 km von den berühmten Dünen
entfernt. Man muß also warten, bis das Eingangstor zum Nationalpark ca.
1 Stunde vor Sonnenaufgang öffnet. Das ist zur Zeit 05:15 Uhr. Dann
sticht eine Karawane von Autos die Straße runter, an deren Ende sich
die berühmte Düne 45 und der ebenso bekannte "Dead Vlei" befinden. Die
meisten Leute wollen unbegreiflicherweise den Sonnenaufgang von der
Düne oben aus sehen. Also - hinhetzen, auf die Düne kraxeln und hoffen,
zum Sonnenaufgang um ca. 06:15 oben zu sein.
Wir sind um 4:30
Uhr aufgestanden, als letztes Auto in der Karawane hintergefahren, aber
nicht auf die Düne hoch gestiefelt, sondern zum Dead Vlei (das ist eine
Senke zwischen den Dünen mit lauter abgestorbenen Baumskeletten). Am
späten Vormittag waren wir zurück am Campground und haben eine
ausführliche Pause gemacht. Jetzt geht's dann wieder hinter zur
Nachmittags-/Abendtour. Die Fahrzeuge müssen um 20.00 Uhr spätestens
wieder aus dem Park draußen sein (dort übernachten ist strengstens
verboten), dann setzt sich die Morgenkarawane in entgegengesetzter
Richtung in Bewegung.
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