Krüger National
Park, 22.09., Olaf
Heute war ein doofer Tag.
Seit
Beginn der Reise zickt unser kleiner Kühlschrank rum. Er schaltet sich
immer wieder wegen zu geringer Batteriespannung ab. Andererseits zeigt
auch ein weiteres Voltmeter eine ständig abnehmende Ladung der zweiten
Autobatterie, die für die elektrische Versorgung des Wohnraums dient.
Eigentlich kann das nicht sein, da wir jeden Tag mehrere Stunden fahren
und die Batterie voll geladen sein sollte. Da wir die letzten Tage
immer 220V Anschluss hatten, fiel das nicht weiter auf.
Wir
sind um 7:30 von unserem Übernachtungsplatz im südlichen Krüger
Richtung Parkmitte losgefahren. Allerdings war auf der über
zweistündigen Strecke nicht viel zu sehen. Unterwegs habe ich alles
mögliche ausprobiert, um die inzwischen ziemlich leere Batterie doch
durch Fahren zu laden. Nichts hat funktioniert. Ich nehme an, dass
irgendetwas in der Ladesteuerung nicht stimmt.
Ein
freudlicher Angestellter in einem Camp riet uns, zügig in die nächste
Stadt (120km) zu fahren, um noch vor 13:00 Uhr (Samstag) bei der
Werkstatt zu sein. Also kein spätes zweites Frühstück, sondern immer
knapp über der Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h aus dem Park raus. Das
ist vielleicht anstrengend, so langsam und trotzdem zu schnell zu
fahren! Um 12:20 waren wir da, aber die Werkstatt war schon im langen
Wochenende. Nur noch der Chef und ein Reifenmontierer waren da. Die
zweite Adresse hatte schon ganz zu. Aber ein Autozubehörhandel hatte
noch offen. Also habe ich für etwa 20 EUR ein Batterieladegerät
gekauft. Gegen 17:00 Uhr waren wir nach 9 Stunden sinnloser Fahrerei
zurück auf unserem Zeltplatz. Mit viel Mühe habe ich die Batterie von
Ihren Anschlüssen befreit und das Ladegerät angeklemmt. Wir hatten
keine Lust mehr zum Kochen und sind das Restaurant der Anlage gegangen.
Es war überraschend gut und nicht überteuert.
Montag ist ein
Feiertag. Dem entsprechend ist die Hölle los. Alle Stellplätze sind
belegt, und wie! Mehrfamilienausflügler errichten ganze
Zeltlager: 8 oder mehr Personen, 2 Autos mit Anhängern, 2-3
Schlafzelte, 1 großes Aufenthaltszelt und einen offenen
Pavillion zum Essen oder 20 Quadratmeter Sonnensegel, dazu
Unmengen von Nahrung, Lampen, Wäschetrockengestell, zweiter Grill (ein
fester Grill gehört zu jedem Stellplatz), Feuerschale, einen Haufen
Holz wie für ein Sonnwendfeuer/Hexenverbrennung und mehrere Kühlboxen
für Bier und Wein. Natürliche braucht das alles Strom. Und den holen
sich die Camper zur Not mit zwei hintereinander gehängten
Verlängerungstrommeln aus 40m Entfernung. Letzte Nacht (Freitag)
mussten wir einen Stellplatz ohne 220V Anschluss nehmen, was unser
Batterieproblem (s.o.) verschlimmerte.
Krüger
National Park, 23.09., Olaf
Das
Ladegerät habe ich über Nacht dran gelassen und am Morgen war die
Batterie voll. Damit ist auch die unmittelbare Notwendigkeit für einen
Werkstattbesuch abgewendet. Mit ein bisschen Glück können wir uns so
die nächsten drei Wochen durchwurschteln. Dann kommen wir in
die Stadt Maun im Okawango-Delta. Dort hat die Vermietfirma eine
Filiale. Die sollen sich das dann mal anschauen.
Nach dem ungeplanten Fahrtag gestern, kam heute ein geplanter. Gaaaaanz
toll!
Wir
waren vier Nächte im südlichen Krügerpark, in der Mitte hatten wir
keine Unterkünfte mehr bekommen, obwohl wir im Januar gebucht haben.
Daher mussten wir heute 250 Kilometer mit maximal Tempo 50 in den
Norden zurücklegen. Bereits kurz nach der Abfahrt sahen wir Löwen.
Unterwegs
kamen wir immer wieder an überweideten Savannen und von Elefanten
verwüsteter Vegetation vorbei. Die Dickhäuter brechen mit dem Rüssel
große Äste ab, um die Blätter zu fressen. Sie drücken auch ganze Bäume
um, um an das Grünzeug ganz oben zu kommen.
Unser heutiger
Campingplatz ist nur wenige Meter von einem Wasserloch entfernt. Es ist
20:30 Uhr und seit fast zwei Stunden dunkel. Aber immer noch hören wir
Muhlaute von Gnus, Röhren von Antilopen und Grunzen und Trompeten von
Elefanten. Im Hintergrund unaufhörliches Froschgequake.
Natur pur!
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