Walküste (Whale Coast), 18.11., (Christine)

Kurz vor unserem nächsten Ziel liegt "Betty's Bay" mit einer Pinguin-Kolonie:



Als wir nach dem Besuch der Pinguine in der Strand-Wirtschaft eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen haben, war's recht kühl und ich bin kurz zum Auto gegangen, um unsere Jacken zu holen. Da komm ich am gleichen Campermodell vorbei, wie wir es die vergangenen zwei Monate gefahren haben. Bei näherem Hinschauen kommt mir das Kennzeichen bekannt vor, dann ist er leider weggefahren. Kurze Rücksprache mit Olaf - genau, das war "unser" Camper. Der ist scheinbar jetzt 1 Woche in Kapstadt rumgestanden und jetzt weiter vermietet worden. Lustig, so ein Zufall!


Fortsetzung, 18.11., (Olaf)


Der kleine Abschnitt zwischen Kapstadt und der Gardenroute, die sich die Südküste entlang etwa 100km im Landesinneren erstreckt, wird die Walküste genannt, weil hier von Juli bis Dezember häufig Wale zu sehen sind. Ja, ja, wir kennen das schon, rosa Delphine im Amazonas, Ammenhaie in der Karibik, Riff- und Hammerhaie in Mauritius. Umso erstaunter waren wir, als wir gleich beim ersten Spaziergang am Meer tatsächlich Wale gesehen haben. Die Bilder von dunkelgrauem Irgendwas, das in großer Entfernung in blaugrauem Wasser schimmt und genauso gut ein Felsen sein könnte, ersparen wir Euch hier. Wichtig ist, wir haben wirklich Wale gesehen - ohne in der prallen Sonne zwei Flaschen Rotwein zu trinken.


Die Internetplattform "Tripadvisor" hat ein Steakhaus der Stadt Hermanus sehr gelobt. Steak ist ja bekanntermaßen mein Lieblingstier. Was mir beim Wein an tiefer Kenntnis und Erfahrung fehlt, habe ich, bei aller Unbescheidenheit, beim Rindfleisch. Ich habe für hiesige Verhältnisse eine ziemlich teueres (35 EUR) trockengereiftes T-Bone Steak bestellt. 650 Gramm, denn alles unter einem Pfund ist Carpaccio. Trockenreifung heißt, dass das Rindfleisch bei 1-2° Grad und kontrollierter Luftfeuchtigkeit für mindestens 4 Wochen, besser 6 Wochen, in großen Teilen am Knochen abgehangen wird, bevor es küchenfertigt pariert wird. Auf diese Weise verliert es Feuchtigkeit und der Geschmack ist sehr kräftig und konzentriert.

Das T-Bone was mir vorgesetzt wurde, war das geschmackloseste dry-aged, das ich je gegesessen habe. Leute glaubt mir, ich kann mir nach ca. 1000 verzehrten Rindern ein Urteil erlauben. Ich hatte schon etliche Hamburger mit besserem Fleischaroma. Der Garpunkt war wie gewünscht medium-rare, das Fleisch hatte im Rohzustand (ich durfte wählen) die richtige dunkelrote Farbe, das heißt dass die Ausgangsware, das Rind, geschmacklos war. Ich vermute, dass es irgendein Standardrind und keine Fleischrasse (Black Angus, Hereford, Charolais, Simmentaler, Wagyu) war.Und da haben wir es wieder, die Fleischqualität auf dem Teller hängt vom Tier und seiner Haltung/Fütterung ab. Na ja, es kann nicht jedes Mal Essengehen ein neuer Höhepunkt sein.
In einem Fall wie diesem kann ich mich nicht zurückhalten. Als der Geschäftsführer auf seiner Runde fragte, ob alles recht wäre, musste ich ihm leider den Abend verderben. Er sagte, er würde es an den Küchenchef weitergeben. Ob der den Einkauf der Tiere macht? Bei "Belthezar" in Kapstadt hatten wir eine ähnliche Zeche, aber die Leistung (Qualität) hat gestimmt.


"Kühlschrank" des Steakhauses

und das richtige T-Shirt dazu.


Fortsetzung, 20.11., (Olaf)

Das "Kap der guten Hoffnung" vor den Toren Kapstadts ist nicht die Südspitze Afrikas, wie viele glauben, sondern das etwa 150 km weiter östlich gelegene Kap Agulhas. Hier verläuft auch die Grenze zwischen Atlantik und indischem Ozean. Wenn man nicht ein kleines Denkmal errichtet hätte, wäre es einfach nur ein beliebiger felsiger Küstenabschnitt.

Weiter geht es in das "De Hoop" Naturschutzgebiet. Es gibt Zebras, verschiedene Antilopenarten und vorallem viele Vögel. Die Ornithologen sind in Scharen unterwegs.  Aber wir sind wegen den berühmten weißen Dünen gekommen. Zum Glück haben wir uns rechtzeitig den Wetterbericht angeschaut und das Dünenfotoprogramm noch am Ankunftsnachmittag gemacht:


Unsere Unterkunft: ein kleines, voll ausgestattetes Cottage im landestypischen kapholländischen Stil mit echtem Reeddach



Rätsel: finde den Zusammenhang zwischen diesem und dem vorherigen Bild




Denn heute, und jetzt schnallt Euch an Freunde, ist der erste verregnete Tag seit wir Deutschland am 29. August verlassen haben!

Es ist eigentlich kein richtiger Regen, sondern eher so Nordseewetter: stark bewölkt, kühl und ein leichtes Nebelnässen/Nieselregen, der von böhigem Wind herumgetrieben wird.


Der Regenmantel ist das ultimative Must-Have in der südafrikanischen Modeszene (Scherz)








ReiseUebersicht